Das antike Pergamon

Metropole der Antike
Pergamon war ein bedeutendes kulturelles und politisches Zentrum. Die um 3000 v. Chr. an den Osthängen des Geyikli-Berges entstandene Siedlung stieg sie unter der Dynastie der Attaliden (281–133 v. Chr.) zu einem mächtigen hellenistischen Königreich auf. Das Meer reichte in der Zeit der Gründung bis an die Hänge von Bergama Tepesi. Sie ist von den Flüssen Kestel und Silinus umgeben. Im 6. Jahrhundert v. Chr. gehörte die Region zum persischen Großreich und es gab Handelsbeziehungen mit den griechischen Stadtstaaten. Besonders unter Eumenes II. erlebte Pergamon eine Blütezeit, geprägt durch den Ausbau der Akropolis, den berühmten Pergamonaltar und eine der größten Bibliotheken der Antike, die mit Alexandria konkurrierte. Die Denkmäler spiegeln Pergamons kulturelle und religiöse Bedeutung wider und sind heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Alexander der Große überquerte 334 v. Chr. Den Hellespont und gewann durch die Schlacht bei Issos im Jahr 333 und 331 v. Chr. Bei Gaugarnela den ersten Perserkrieg gegen Darius III. Er beendete die Herrschaft der Perser in Anatolien.
Nach seinem Tod im Jahr 323 v. Chr. gab es in der Region eine Periode der Machtkämpfe unter seinen Nachfolgern, den Diadochen. Das umkämpfte Gebiet es wurde unter den Generälen aufgeteilt. So kam Pergamon unter die Herrschaft von Lysimachos, der Pergamon in eine Militärbasis umwandelte. Sein Nachfolger Philetairos begründet um 283 v. Chr. Das Königreich Pergamon und baut mit dem geerbten Schatz Tempel und soziale Einrichtungen.
Mit Eumenes II. (197–159 v. Chr.) beginnt die mächtigste Periode der Stadt, in der auch die Bibliothek und der Pergamon-Altar entstehen. Die folgenden Jahre sind geprägt durch Machtkämpfe mit den Römern.
Nach dem Tod des letzten Attalidenkönigs Attalos III. 133 v. Chr. vermachte er das Königreich den Römern, wodurch Pergamon Teil der römischen Provinz Asia wurde. Unter römischer Herrschaft blieb die Stadt ein wichtiges Zentrum für Kunst, Wissenschaft und Religion, bekannt für den Asklepios-Tempel, ein Heiligtum für Medizin und Heilung.
Im Mittelalter verlor Pergamon an Bedeutung, und die Stadt wurde weitgehend verlassen. Neben zahlreichen Kriegen haben der Stadt auch die Erdbeben in den Jahren 17 v. Chr. und 262 n. Chr. zugesetzt. Im 7. und 8. Jh. geht Pergamon, das zu der Zeit unter byzantinischer Herrschaft ist, die an Araber über. Im 14.Jh. legen die Seldschuken am Fuße der Stadt die Grundsteine für das heutige Bergama.
Archäologische Ausgrabungen besonders durch deutsche Forscher wie Carl Humann im 19. Jahrhundert brachten die Überreste ans Licht.
Bibliothek von Pergamon
Die Bibliothek von Pergamon ist nach Alexandria die zweitgrößte Bibliothek der Antike. Sie beherbergte einst tausende Pergamentrollen. Besonders bekannt ist die Bibliothek für ihre Rolle in der Entwicklung des Pergaments, da Papyrus aufgrund eines Exportverbots aus Ägypten knapp wurde. Die genaue Lage der Bibliothek ist archäologisch umstritten, aber sie wird oft mit Räumen im Tempelbezirk der Akropolis von Pergamon in Verbindung gebracht. Ihr Einfluss auf die antike Wissenswelt bleibt unbestritten.
Pergamon Ausblick
Die Akropolis ist das Herz der Stadt mit beeindruckenden. Sie bietet einen beeindruckenden Panoramablick über die Umgebung und die Bauten wie dem Theater, den Trajan-Tempel und die Paläste der Attalidenkönige. Man erreicht den Akropolisberg über eine Seilbahn.



Pergamonaltar
Der Pergamonaltar ist ein monumentales Heiligtum aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Er ist berühmt für seinen prächtigen Fries mit Szenen aus der griechischen Mythologie. Eine breite Treppe führt zum Altarraum, von dem hier nur noch das Fundament zu sehen ist. Seine Überreste sind heute größtenteils im Pergamonmuseum in Berlin, wo er in voller Größe rekonstruiert wurde. Der Altar war Teil der Akropolis und ein zentraler Ort für religiöse und repräsentative Zwecke. Er ist dem Göttervater Zeus und seiner Tochter Athene geweiht. Seine Architektur und die kunstvolle Bildhauerei machen ihn zu einem Höhepunkt antiker Baukunst.



Athena Heiligtum
Das Athena-Heiligtum das religiöse Zentrum in der antiken Stadt. Es war der Athena gewidmet, die in der griechischen Mythologie die Göttin der Weisheit, des Krieges und des Schutzes ist. Das Heiligtum bestand aus Tempeln, Altären und anderen religiösen Gebäuden, die den Gläubigen als Ort der Verehrung dienten. Es war ein wichtiger Ort für Rituale und Zeremonien und spiegelte die Bedeutung wider, die Athena für die Bewohner von Pergamon hatte.



Trajan Tempel
An der höchsten stelle des Berges befindet sich der Trajan-Tempel, der mit seiner Säulenhalle und der Gewölbekonstruktion am Sockel auf dem Gelände hervorsticht. Kaiser Trajan begann 99 bis 117 n. Chr. mit dem Bau. Nach seinem Tod wurde er unter Kaiser Hadrian fertiggestellt.





Theater und Dyonysos-Tempel
Pergamon bietet einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft. Das steil in den Hang gebaute Theater von Pergamon bot Platz für etwa 10.000 Zuschauer und war bekannt für seine Akustik und die spektakuläre Lage. Vorn dort aus ist auch Dyonysos-Tempel zu sehen. Er war dem Gott des Weines, der Fruchtbarkeit und des Theaters. Der Tempel wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. auf einem hohen Podest errichtet und verfügte über prächtige Säulen und kunstvolle Verzierungen. Der Tempel diente als Ort für Rituale und Feierlichkeiten zu Ehren von Dionysos, bei denen oft Theateraufführungen und Feste stattfanden. Heute sind nur noch Überreste des Tempels sichtbar



Fotos © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de