Istanbul – Brücke zwischen Europa und Asien

16 Millionen Metropole am Bosporus
Istanbuls Geografie ist einzigartig und prägt seine historische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung. Als einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt, ist sie die Brücke zwischen Europa und Asien. Der Bosporus trennt die beiden Stadtteile und ist eine wichtige Meerenge, die das Schwarze Meer mit dem Marmarameer und damit indirekt mit dem Mittelmeer verbindet. Sie ist eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt und war seit der Antike strategisch für Handel und Militär entscheidend. Mit den hervorstechenden Bauwerken wie der Hagia Spphia, der Blauen Moschee, dem Tokapi Palast, dem Galata Turm und den zahlreichen überdachten Basaren hat sich die stark vom Erdbeben gefährdete Stadt zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen entwickelt. Sie zeigen die geschichtlich kulturelle Vielfalt der 16 Millionen Metropole.



Diese Orte spiegeln die unterschiedlichen Epochen von Istanbuls vielfältiger Geschichte wider und verbinden sie in einzigartiger Weise mit der Moderne. Wie Rom ist Istanbul auf sieben Hügeln erbaut, was der Stadt eine abwechslungsreiche Topografie verleiht. Besonders der Altstadt, die sich von der Galata-Brücke aus rund um den Galata Turm erstreckt, bietet beeindruckende Aussichtspunkte. Der 1348 im Stadtteil Beyoğlu errichtetet Turm gilt als Symbol der genuesischen Präsenz.
Geschichte Istanbuls





660 b. Chr. gründeten dorische Griechen an der Serailspitze eine Siedlung mit dem Namen Byzanthion – heute Byzanz. Die günstige Lage verschaffte ihnen die Kontrolle über den Zugang zum Schwarzen Meer. Nach der Einnahme durch die Römer 196 n. Chr. erklärte Kaiser Konstantin I. 324 die Stadt zum neuen Rom. 394 wurde Konstantinopel zur Hauptstadt des Oströmischen Reiches. 1204 gründeten Kreuzfahrer hier das „lateinische“ Kaisertum. 1453 erobern die Osmanen die Stadt und machen sie als Istanbul zur Hauptstadt des Osmanischen Reiches. 1923 verlegt Kemal Atatürk im Zuge der Gründung der heutigen Türkei die Regierung nach Ankara.
Bosporus und das Goldene Horn



Istanbul liegt an beiden Ufern des Bosporus, der seit Jahrhunderten ein Schlüsselpunkt für Handel und militärische Kontrolle ist.. Die etwa 30 Kilometer lange Meerenge ist an der engsten Stelle nur 700 Meter breit und eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, insbesondere für Öl- und Gastransporte. Die Kontrolle über den Bosporus machte Istanbul zum Knotenpunkt zwischen Europa, Asien und dem Nahen Osten. Diese exponierte Lage zog Händler und Eroberer verschiedener Kulturen an. Es gibt mehrere Brücken, wie die Bosporus-Brücke, die die Kontinente verbinden. Die Strömungen sind tückisch, was die Navigation für Schiffe schwierig macht. Das Goldene Horn ist eine natürliche Bucht, die den europäischen Teil Istanbuls teilt. Es diente als sicherer Hafen für Schiffe und trennt die historische Altstadt (Fatih) von den anderen Stadtteilen der mit 16 Millionen Einwohnern pulsierenden Metropole.
Hagia Sophia



537 erbaute Kaiser Justinian I. die Hagia Sophia. Als Kathedrale des Byzantinischen Reiches, war sie fast 1.000 Jahre lang die größte Kirche der Welt. Ihr Name bedeutet „Heilige Weisheit“. Die Hagia Sophia ist ein Meisterwerk der byzantinischen Architektur. Nach der osmanischen Eroberung 1453 wurde sie in eine Moschee umgewandelt. Dabei wurde der Kirchturm entfernt und durch Minarette ersetzt. 1935 wurde die Hagia Sophia in ein Museum umgewandelt und 2020 wieder in eine Moschee.
Ihre massive Kuppel hat einen Durchmesser von 31 Metern und scheint auf ihren Stützen zu schweben. Das Innere vereint christliche und islamische Elemente. Neben byzantinischen Mosaiken, die beispielsweise die Jungfrau Maria und Christus zeigen sind auch osmanische Kalligrafien zu sehem. Die Deësis-Mosaik und die Darstellung von Kaiser Konstantin und Justinian sind Highlights. Die Mischung aus christlicher und islamischer Symbolik schafft eine einzigartige spirituelle Aura. Besuche sind außerhalb der Gebetszeiten (ca. 30 Minuten, fünfmal täglich) zugänglich. Besucher müssen lange Kleidung tragen und die. Schuhe ausziehen. Frauen müssen ihre Haare mit einem Kopftuch bedecken.
Sultan-Ahmed-Moschee – die Blaue Moschee



Die Sultan-Ahmed-Moschee diente vom 15.–19. Jahrhundert als Residenz der osmanischen Sultane (. Heute ist sie ein Museum mit prächtigen Höfen, dem Harem, Schatzkammern und Reliquien. Sultan Ahmed I. erbaute sie zwischen 1609 und 1616, um die osmanische Macht zu demonstrieren und die Hagia Sophia zu übertreffen. Wegen der blau schimmernden Kacheln, die das Innere schmücken, wird sie auch Blaue Moschee genannt. Die Moschee hat sechs schlanke Minarette und eine große zentrale Kuppel, flankiert von kleineren Kuppeln. Der Innenraum ist lichtdurchflutet und mit über 20.000 handgefertigten İznik-Kacheln in Blau-, Grün- und Rottönen verziert.
Der Topkapı-Palast




Der Tokapi Palast war nach der Eroberung Konstantinopels durch Mehmed II. im 15. Jahrhundert über 400 Jahre die Hauptresidenz und Verwaltungszentrale der osmanischen Sultane. Nach dem Umzug in den Dolmabahçe-Palast im 19. Jahrhundert wurde er 1924 zum Museum. Der Palast erstreckt sich über 700.000 Quadratmeter am Kap Seraglio mit Blick auf den Bosporus. Er besteht aus mehreren Höfen, die durch Tore getrennt sind, und verbindet osmanische, byzantinische und islamische Stile. Zu den Bereichen gehören die Schatzkammer, Küchen und Audienzsäle. Der Harem ist der Privatbereich der Sultansfamilie mit über 300 Räumen, reich dekoriert mit Kacheln und Schnitzereien. Die Schatzkammer beherbergt Kostbarkeiten wie den 86-karätigen Löffelmacher-Diamanten, den Topkapı-Dolch und Smaragd-Schmuck. Das Heilige Reliquien enthält islamische Artefakte wie den Mantel des Propheten Mohammed und seinen Fußabdruck.
Istanbul und seine Basare


Zahlreiche überdachte Basare prägen das Stadtbild in den engen, an Hügeln gelegenen Gassen. Der Große Basar (Kapalı Çarşı): ist mit über 4.000 Geschäften, die neben Schmuck, Kleidung und Teppichen auch Gewürze und Speisen anbieten, einer der ältesten und größten überdachten Märkte der Welt.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de